St. Mauritius

Robert Neuwirt
St. Mauritius

Die Kirchengemeinde Niedergrunstedt mit Obergrunstedt gehört zum Kirchengemeindeverband Buchfart-Legefeld.



Adressdaten


Daten & Fakten


  • Baujahr: 1726
  • Baustile: Barock
  • Besonderheiten: Pyramidenkanzelaltar
    vollständig erhaltene Ausmalung des hofmalers Johann Ernst Rentzsch d. J.
    Biblische Bilder auf der Empore (siehe Beschreibung)
  • Öffnungszeiten Sommer:
    nach Absprache
  • Öffnungszeiten Winter:
    nach Absprache

Profil


Rad- oder Wanderweg - Wir liegen an einem Rad-/wanderweg. Veranstaltungen - Wir führen besondere Veranstaltungen durch (z.B. Konzerte oder Ausstellungen). Bibel zur Lektüre - Bei uns liegt eine Bibel zur Lektüre aus. Führungen - Wir bieten auf Nachfrage Führungen an.

Beschreibung


St. Mauritiuskirche
Eine große Brandkatastrophe im Jahr 1707 zerstörte nicht nur 40 Häuser, sondern zog auch die alte Niedergrunstedter Kirche so sehr in Mitleidenschaft, dass sie neu errichtet werden musste. Einigen Bauelementen dieses Neubaus zufolge reicht die Baugeschichte bis ins 12. Jahrhundert zurück. So finden sich im Turm Teile gotischer Maßwerkfenster. Um 1726 begann der Neubau im einheitlichen Barock. Die Gestalt der Turmhaube, das Mansardendach und die großen Fenster zeigen, wie großzügig man vorgehen konnte. Atemberaubend wirkt auf den Besucher dann aber besonders der Innenraum der Kirche. Nahezu vollständig sind Emporen, Kanzelaltar und Holzdecke durch den Weimarer Künstlers Johann Ernst Rentsch im Jahr 1728 bemalt worden. Rentsch, der unter anderem am Weimarer Hof auch Johann Sebastian Bach portraitiert hatte und auf dem Friedhof an der Jakobskirche auf dem Grab Lukas Cranachs begraben liegt, hat die Kirche mit Bildern, die Szenen biblischer Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament zeigen, gestaltet. Auch die Decke und der wunderbare Kanzelalter sind von ihm bemalt. Bei Letzterem tragen vier Säulen mit stilisierten Palmen einen Architraven mit obeliskartigem Aufsatz, reich verziert mit Engeln, Blumen- und Früchtewerk. Rechts und links sind die Figuren Johannes des Täufers und des Mose und zentral der auferstandene Christus zu sehen. Das Ganze ist ein Meisterwerk barocker Kunst und bedarf der besonderen Zuwendung.
Die Orgel auf der zweiten Empore wurde 1876 von Karl-August Witzmann aus Stadtilm geschaffen und befindet sich in einem recht guten Zustand. Drei Eisenhartgussglocken befinden sich im Kirchturm. Sie datieren auf die Jahre 1920 (kleine Glocke) und 1922 (mittlere und große Glocke).
Der Wunsch, die Kirche grundlegend zu erneuern und sanieren, ist seit vielen Jahre im Bewusstsein von Kirchengemeinde und Denkmalpflege und wird früher oder später verwirklicht werden.
In Niedergrunstedt bestimmt das Ensemble von Kirche, ehemaliger Schule mit dem Hofatellier, altem Brauhaus und altem Backhaus sowie dem Pfarrhaus das Bild der Ortsmitte. Im Pfarrhaus befindet sich ein kleines Büro der Kirchengemeinde und ein Gemeinderaum, zu nutzen für verschiedene Veranstaltungen und Zusammenkünfte.

Auf dem Weg zur Sanierung der Kirche wurden im Jahr 2014 Arbeiten zur statischen Sicherung der Außenwände durchgeführt. Im Jahr 2015 dann eine Teilsanierung, besonders der Holzteile des Pyramidenkanzelaltars realisiert.

In den Jahren 2018 bis 2020 fand die vollständige Sanierung des Kirchturms statt. Die Holzkonstruktion der Kirchturmhaube musste erneuert werden, das Schieferdach sowie große Teile der Fassaden wurde saniert und die Turmzier (Knopf und Wetterfahne) neu vergoldet. Auch das Zifferblatt der Kirchturmuhr wurde erneuert. Die Ertüchtigung und Elektrifizierung der Läuteanlage für die drei Glocken stellte eine besondere Herausforderung dar. Zur Freude des Gemeinwesens in Niedergrunstedt schlägt nun wieder die Turmuhr mit der alten, bronzenen Halbschale, die bisher ungenutzt auf dem Dachboden lag. Fördermittelgeber waren der Freistaat Thüringen mit einem Städtebauprogramm, Europamittel (LEADER PLUS für den ländlichen Raum), die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), der Ev.-Luth. Kirchenkreis Weimar, Lottomittel und private Spenderinnen und Spender.
In einer weiteren Bauphase soll nun das Kirchenschiff erneuert werden. Ein neues, größeres Programm des Freistaates Thüringen im Rahmen der Städtebauförderung soll einen Teil der Kosten tragen. Allerdings wird dies wieder erhebliche Eigenmittel der kleinen Kirchengemeinde erfordern. Erschwerend ist hinzugekommen, dass nach wie vor Unklarheit über die statischen Verhältnisse der Nordwand des Kirchenschiffes besteht, die offenbar immer noch in Bewegung ist. Eine aufwendige Untersuchung durch ein Büro für Baustatik wird zeigen, wie dieses Problem gelöst werden könnte.
Einmal mehr zeigt sich, wie dringend die Kirchengemeinde Niedergrunstedt auf Hilfen und Sponsoren angewiesen ist, um die in jeder Hinsicht überaus wertvolle Kirche zu sanieren und für die kommenden Generationen zu retten. Für alle Hilfen und Unterstützungen sind wir dankbar.

Nächste Gottesdienste/Veranstaltungen:

- Osternacht, 30. März 2024 um 20:00 Uhr

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