16.04.2025
Weimarer Erstaufführung: Passionsoratorium „Golgotha“ am Karfreitag in der Herderkirche

Am Karfreitag (18. April 2025) um 18 Uhr führt der Bachchor und das großbesetzten Orchester Neue Hofmusik unter der Leitung von Johannes Kleinjung Frank Martins Passionsoratorium „Golgotha“ auf.

Solisten des Abends sind Karine Mynasian, Katerina Kurzweil, Narumi Hashioka, Uwe Schenker-Primus und Philipp Meierhöfer. Karten sind im Herderladen (Herderplatz 6) oder online unter www.musik-herderkirche.de erhältlich.

„Mit ,Golgotha‘ von Frank Martin ist in diesem Jahr eine große Passionsmusik des 20. Jahrhunderts in der Herderkirche zu erleben. Etwas ganz Besonderes – nicht nur musikalisch, es ist auch eine Weimarer Erstaufführung“, erklärt Johannes Kleinjung, Kirchenmusikdirektor und Kantor an der Weimarer Herderkirche. „Das Werk beschreibt auf sehr eindringliche Weise den Weg von Leiden und Sterben Jesu Christi. Berauschende Klänge, eindrückliche Chöre – es ist eine Musik, die direkt ins Ohr und unter die Haut geht“, so Kleinjung weiter. 

Der Schweizer Komponist Frank Martin (1890–1974) hatte schon als Kind die großen Passionen Bachs kennengelernt – sie begleiteten ihn ein Leben lang. Seine Bewunderung für die Bach’schen Passionen spürt man der Musik von „Golgotha“ an – und doch ist etwas ganz Eigenes entstanden. Martin schuf sein Oratorium 1945 bis 1948. Inspiriert wurde er dazu durch eine Rembrandt-Radierung, die die Kreuzigung Christi zeigt. „Golgotha“ wurde am 29. April 1949 in Genf uraufgeführt. Die Texte sind – im Gegensatz zu den Bach-Passionen – allen vier Evangelien entnommen. Sie werden ergänzt durch Psalmverse sowie durch die Bekenntnisse und Meditationen des Kirchenlehrers Augustinus (354–430).

„Rembrandt vor Augen, Bach im Ohr“, so beschreibt Johannes Kleinjung die Inspirationsquellen des Passionsoratoriums „Golgotha“. „Und nun kommt diese wunderbare Musik erstmals nach Weimar!“