08.11.2018
Friedensgebet und Gedenken an die Pogromnacht von 1938 und Kantatengottesdienst zur Eröffnung der Friedensdekade

Friedensgebet und Gedenken an die Pogromnacht von 1938

9. November, 17:00 Uhr Herderkirche Weimar
Anschließend Gedenkweg von der Herderkirche zum jüdischen FriedhofKantatengottesdienst zur Eröffnung der Friedensdekade

11. November, 10:00 Uhr Herderkirche Weimar
Uraufführung der Kantate "Der große Krieg" mit dem Kammerchor der Hochschule für Musik

Am 9. November 2018 jährt sich die Reichspogromnacht zum 80. Mal. Im Jahr 1938 brannten in vielen Städten in Deutschland die Synagogen, Geschäfte wurden geplündert, jüdische Menschen wurden verhaftet, deportiert oder getötet.

Im Rahmen der Friedensdekade 2018 laden die evangelische Kirchengemeinde und die evangelische Studierendengemeinde ein zum Gedenken an die Opfer. Den Auftakt bietet ab 17:00 Uhr ein Friedensgebet am Nagelkreuz von Coventry in der Herderkirche. Im Anschluss führt ein Gedenkweg vorbei am Marstall zum Jüdischen Friedhof. In einer Gedenkfeier ab 18:00 Uhr verlesen Studierende dort die Namen der ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Weimar und bieten Einblicke in das Schicksal des Weimarer Konzertmeisters Eduard Rosé, der 1945 im Konzentrationslager Theresienstadt ums Leben kam. Studierende der Hochschule für Musik bringen jiddische Lieder zu Gehör.

Am Sonntag, 11. November, 10:00 Uhr wird die Friedensdekade 2018 mit einem Kantatengottesdienst in der Herderkirche eröffnet. Der Kammerchor der Hochschule für Musik bringt die Kantate "Der Große Krieg" zur Uraufführung. Am Abend des 11. Novembers lädt die Kirchengemeinde ein zu einem Gedenkkonzert mit Werken von Frank Martin, Rudolf Mauersberger und Paul Hindemith. Beginn ist 19:30 Uhr in der Herderkirche.

In der Zeit vom 12.-21. November lädt die Kirchengemeinde an den Werktagen zu täglichen Friedensgebeten jeweils 12:00 Uhr in die Herderkirche ein. Den Abschluss der Friedensdekade bildet ein ökumenischer Gottesdienst zum Buß- und Bettag am 21. November ab 18:00 Uhr in der Herderkirche.

"In diesem Jahr fällt der Beginn der Friedensdekade am 11. November auf den Tag genau auf das Ende des Ersten Weltkrieges. Als Kirchengemeinde wollen wir der Opfer und der Schrecken des Krieges gedenken und zugleich für den Frieden heute beten", sagt Pfarrer Ramón Seliger.

Bei Rückfragen, Pfarrer Ramón Seliger, seliger[ät]ek-weimar.de, 0160/97387904

Hintergrund: Die Friedensdekade ist in den 80er Jahren in beiden deutschen Staaten als ökumenische Initiative der Kirchen entstanden. Seitdem widmet sie sich jährlich im November in zahlreichen Veranstaltungen den Themen Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. In der DDR war die Friedensdekade fest mit der Losung "Schwerter zu Pflugscharen" verbunden. Im Jahr 2018 ist das Thema der Friedensdekade "Krieg 3.0".