06.12.2016
Herderkirche in Weimar wird am 2. Advent wiedereingeweiht Baumaßnahmen im Innenraum nach sechs Jahren abgeschlossen

Die Stadtkirche St. Peter und Paul in Weimar (Herderkirche) wird am 2.
Advent (4. Dezember) nach sechsjähriger Bauzeit mit einem Festgottesdienst feierlich wiedereingeweiht (10 Uhr). Die Predigt wird Landesbischöfin Ilse Junkermann halten. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom Bachchor Weimar, der Evangelischen Singschule Weimar und dem Stadtkirchenorchester Weimar unter der Leitung von Kantor Johannes Kleinjung. An dem Gottesdienst werden auch Ministerpräsident Bodo Ramelow und die stellvertretende Ministerpräsidentin Heike Taubert teilnehmen.

„Es ist ein großer und wichtiger Tag für die Herderkirche“, sagt Landesbischöfin Ilse Junkermann. „Nach langer Sanierung des Innenraums erstrahlt Weimars Stadtkirche in neuem Glanz, genau rechtzeitig zum Reformationsjubiläum. Die Herderkirche gehört zu den wichtigsten Bauwerken in Thüringen, die einen ganz engen Bezug zur Reformation haben. Martin Luther hat zwischen 1518 und 1540 mehrfach in dieser Kirche gepredigt, seine reformatorischen Gedanken fielen auf fruchtbaren Boden.“

Nach dem Gottesdienst und einem Empfang für geladene Gäste wird sich die Landesbischöfin ins Goldene Buch der Stadt Weimar eintragen. Am Nachmittag (ab 15 Uhr) sind alle Interessierten zum Gemeindefest in der Herderkirche und im Herderzentrum eingeladen. Auf dem Programm stehen u.a.
Kirchenführungen, Orgel- und Chormusik, Adventsliedersingen und eine Führung rund um den restaurierten Cranach-Altar.

Seit 2010 wurde der Innenraum der Herderkirche umfassend saniert. Unter anderen wurden eine neue Heizung und ein neuer Fußboden eingebaut, die Elektrik wurde erneuert. Zwei neue Kirchenfenster mit Spezialverglasung schützen den wertvollen, ebenfalls restaurierten Cranach-Altar vor UV-Licht.
Die Kanzel und die Kirchenbänke im Seiten- und Mittelschiff wurden saniert, der Taufstein neu gestaltet. Alle Wände, Emporen, Türen und Fenster wurden gestrichen. Der Innenraum erstrahlt nun in Weiß und Gold. Die Gesamtkosten der Sanierung liegen bei rund 3,47 Millionen Euro. Von der Kirchengemeinde Weimar, dem Kirchenkreis Weimar und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland kamen inklusive Spenden rund 1,36 Millionen Euro. Die Behörde von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und das Land Thüringen förderten die Baumaßnahmen mit gut zwei Millionen Euro. Von Stiftungen und aus Drittmitteln kamen 58.800 Euro.
Leitende Architektin bei der Sanierung war Dr. Anja Löffler, Architekturbüros „Architektur + Denkmalpflege“, Gera. Leitender Restaurator war Dipl.-Restaurator Sven Raecke aus Erfurt.

Hintergrund:
Die Stadtkirche St. Peter und Paul (Herderkirche) ist seit 1999 Bestandteil
des UNESCO-Weltkulturerbe „Weimarer Klassik“. Luther predigte mehrmals in
der Stadtkirche, sie gehört zu den zehn wichtigsten Thüringer Baudenkmälern
im Zusammenhang mit der Reformationsdekade. Die Stadtkirche war
Wirkungsstätte des Theologen und Philosophen Johann Gottfried Herder. Der
langjährige Generalsuperintendent ist hier begraben ebenso wie die Herzogin
Anna Amalia. Die Herderkirche wird als Gotteshaus der
Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde sowie für Konzerte und
Veranstaltungen genutzt. Jährlich werden bis zu 200.000 Besucher gezählt.

Bei Rückfragen: Henrich Herbst, 03643-804473