13.04.2017
PM Ausstellung „Martin Luther und das Judentum. Rückblick und Aufbruch“ in der Stadtkirche St. Peter und Paul (Herderkirche)

Die Ausstellung „Martin Luther und das Judentum. Rückblick und Aufbruch“ wird vom 15.4.-30.4.2017 in der Stadtkirche St. Peter und Paul (Herderkirche) zu sehen sein.

Martin Luther hat ein schwieriges Erbe hinterlassen. In der Anfangszeit der Reformation hat er dafür plädiert, die Juden menschlich zu behandeln. Später hat er sie unerträglich geschmäht. Auch sein übriges Schrifttum lässt keinen Raum für jüdisches Leben. Alles Licht fällt auf die Seite des Evangeliums, alles Dunkel auf die jüdische Seite, symbolisiert vom Gesetz ohne Gnade.
Lucas Cranach und seine Schule haben diese Auffassung Luthers auf vielen Bildern umgesetzt. Durch Wort und Bild ist seine negative Sicht der Juden durch die Jahrhunderte hin wirksam geworden.
Teile der evangelischen Kirche, die der nationalsozialistischen Ideologie folgten, die sogenannten „Deutschen Christen“ (DC), glaubten sich in ihrem Hass auf Juden auf Luther beziehen zu können.

Nach dem Holocaust haben die evangelischen Kirchen begonnen, sich dem lastenden Erbe von Luthers Judenfeindschaft zu stellen. Hier reiht sich die Ausstellung ein. Sie wird von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und dem Touro College Berlin getragen. Auf ihren Tafeln erhalten jüdische und christliche Perspektiven Raum.

Im Rahmen der Ausstellung wird Dr. Michael Beyer (Universität Leipzig) am 28.4.2017, um 19.30 Uhr, im Herdersaal (Herderplatz 7) einen Vortrag zum Thema „Martin Luther und die Juden“ halten.
Öffnungszeiten der Ausstellung in der Herderkirche:

Mo - Sa 10 -18 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 - 12 Uhr und 14 – 16 Uhr

Rückfragen: Superintendent Henrich Herbst Tel. 03643-80 44 73