08.11.2019
9.11.2019 – Erinnerung an friedliche Revolution vor 30 Jahren

Mit Gottesdiensten, Andachten, Friedensgebeten und Konzerten erinnern die evangelischen Kirchengemeinden in Weimar und im Weimarer Land am 9. und 10. November an die friedliche Revolution vor 30 Jahren und an die damit verbundene Grenzöffnung.

„Wir haben vor 30 Jahren die Erfahrung gemacht, dass Unmögliches möglich werden kann. Wir konnten sogar selbst dazu beitragen, dass ein unmenschliches Regime abtreten musste. Wenn wir uns daran erinnern, können wir unsere Kraft im Einsatz für Menschlichkeit spüren. Es geht nicht nur um Rückschau. Die Gottesdienste sollen auch auffordern, heute Verantwortung für ein gelingendes Miteinander zu übernehmen und wieder das Beste für die Stadt zu suchen“, sagt Superintendent Henrich Herbst. Das Thema der Gottesdienste ist „Suchet der Stadt bestes“. Damit zitieren die Kirchengemeinden ein Bibelwort, dass den Akteuren vor 30 Jahren sehr wichtig war. Es wird dankbar daran erinnert, dass viele Impulse, die zur friedlichen Revolution führten, auch von mutigen Menschen aus der evangelischen Kirche ausgingen. Außerdem hatten damals vielerorts die Gemeinden, auch in Weimar den Gruppen „unter dem Dach der evangelischen Kirche“ Schutz gegeben.

Die Doppelgesichtigkeit des 9. Novembers wird im Friedensgebet am 9. November um 17 Uhr in der Jakobskirche thematisiert. Dort und in der anschließenden Veranstaltung auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof um 18 Uhr wird an das Unrecht erinnert, das vielen jüdischen Mitbürgern in den Pogromen am 9. November 1938 geschah.

Mit der Aufführung der „Mass of the Children“ um 19.30 Uhr in der Herderkirche, durch die Evangelischen Singschule, den Bachchor und ein Instrumentalensemble, soll dann der 9. November 2019 zu einem großen Fest der Menschlichkeit werden.

Rückfragen und Kontakt: Superintendent Henrich Herbst, Telefon: 03643/804473